Samstag, 5. Februar 2011

Geworfenheit

"Ich schiele nach außen, das unterscheidet mich von allen anderen Philosophen."

Bedenken sie einmal Folgendes: Wenn es keinen Gott gibt, dann gibt es möglicherweise auch keine Ausreden mehr, von wegen "menschliche Natur" oder auch Entschuldigungen für irgendetwas! Wir versuchen uns das einmal so zu vergegenwärtigen: Stellen sie sich vor, zu betreiben eine Internetseite, auf der sie öffentlich zum Gesetzesbruch aufrufen, indem sie behaupten, sie seien in irgendeiner Weise seelisch verkommen oder einfach nur besoffen, was letztlich nur zwei Bezeichnungen für den selben Zustand sind.
Da sie so eloquent sind und es ihnen auch an Sprachwitz nicht mangelt, findet sich bald eine kleine Anhängerschar, ein Fanclub oder wie sie das gerne nennen mögen. Während sie also gerade antike Ortsnamen auswendig lernen, Klavier spielen oder philosophische Essays schreiben, hat sich längst ein wütender Haufen von betrunkenen/ seelisch abartigen Tölpeln (nicht gemeint sind diese Vögel da, bei den Klippen am Meer, Anm. d. Hrsg.) der mit Forken und Feuerdingern, hier äh Fackeln bewaffnet sich aufmacht, den Reichstag anzuzünden und es den Nazis in die Stiefel zu schieben. Wollen sie das verantworten?
Darüber hinaus haben sie gerade bemerkt, dass die "Abwensenheit des Autors kein (...) Schreibakt ist" (Barthes, Roland: "Der Tod des Autors."), was ihnen nicht unmittelbar einleuchtet, oder aber sehr offensichtlich zu sein scheint, da die Abwensenheit des Autors ja irgendwie was ganz anderes ist, als ein Schreibakt. Oder eine Pommesbude, das ist ja auch keine Abwesenheit des Autors, nä? Also Schwachsinn wird immer veranstaltet, mit oder ohne Begründung, mit oder ohne Studienabschluss, ist ja am Ende egal.

2 Kommentare:

  1. Lobhudelei!

    (denk dir den Rest)

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  2. dein schielen ist mir schon immer aufgefallen, wollte dich bloß nie drauf ansprechen...........

    auf zum batmobil robin, wir müssen den lateinkurs beenden!

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