Donnerstag, 2. September 2010

Von Schuljungen und alten Männern

Bonn - Düstere Machenschaften durch den Außendienstmitarbeiter B.P.Morgen aus den Katakomben des dtsch. Pharmakonzerns B ans Tageslicht gefördert.
Da Wikileaks die Veröffentlichung des Berichtes aus Kostengründen ablehnte, kommen nun weltweit Kawummkeuler in den Genuss des Manuskriptes, welches Obengenannter Anti-Alles-Aktivist(Deckname Wüstenfuchs 2.0) unter Vortäuschung falscher Identität zu Papier bringen konnte.
Das original Schriftstück ist in Steno verfasst und mittlerweile von der evangelischen Kirche e.V. konfisziert, weshalb der Text aus der Erinnerung unseres Topreporters rekonstruiert wurde.



Logbuch des Wüstenfuchses
Leverkusen Innenstadt, ein von Licht durchfluteter Konferenzsaal im 56. Stock des Hauptgebäudes der Firma B.
Unter dem wollenen Deckmantel eines Vertreters für Delfinflossenseife(http://delphinflossenseife.de/)
findet sich B.P.M. (sitzend an einem verschwenderisch pompösen Tisch) gegenüber des grobschlächtigen Mitfünfzigers wieder.

Mitfünfziger: Herr XXX(Name wurde durch die Redaktion geändert), willkommen. Im Namen unseres Konzerns begrüße ich Sie recht herzlich. Eigentlich ist es unüblich , dass ich als Chef mit einem Vertreter rede, doch Ihre von Ihnen geäußerte Vorliebe für Chefs, ließ mich einmal meine Prinzipien vergessen. Man muss dem kleinen Manne zeigen, dass auch ich bloß ein Mensch wie jeder bin. Noch dazu, wenn sich der kleine Mann als ein solcher Bewunderer meinerselbst outet. Von Leuten wie Ihrem Schlag sollte es eigentlich noch viel mehr geben, immerhin sind Chefs ja nicht durch brotlose Kunst zu dem geworden, was sie heute sind, das erfordert absolute Profitgier und unerschütterliche Menschenverachtung gepaart mit selbstlosem Egoismus. Ich frage Sie, wie viele Leute haben heutzutage noch den Mut solche Arschlöcher zu sein? Ich sag es Ihnen: Kaum einer! Und gerade deswegen denke ich haben Chefs mehr Beachtung verdient.

B.P.M.: Die Freude ist ganz Meinerseits....

Chef(ehem. Mitfünfziger): Noch dazu in meinem Business. Wo doch jeder weiß, wie skrupellos der Medikamentenhandel ist. Sicher; ich würde gerne Menschen in den Drittweltländern medizinische Versorgung ermöglichen. Doch leider ist an ihnen kein Geld zu verdienen.....wissen Sie, man wird ja regelrecht gezwungen den........Menschen nicht zu helfen, wieso sind die auch arm? Sie wollen halt keine Hilfe.
Aber genug von mir, was notieren sie sich dort überhaupt?

B.P.M.: Ich? Notieren? Ach ja....ähm wissen Sie....das ist nichts weiter nur....Hausaufgaben! Tut mir leid, ich bin soeben fertig geworden.

Chef: Hausaufgaben? Als Vertreter...na ja ein wenig jung scheinen sie mir ja schon mit ihrem Scout-Tornister auf dem Rücken und dem farbenfrohen Okklusionspflaster(red: umgangs-sprachlich auch als Schielpflaster bezeichnet).
Nunja lassen Sie uns nicht das wesentliche vergessen:
Das Geschäft!
Sie bieten mir als Delfinflossenseife an? Sehr schön.
Wissen sie, ein Mittel gegen Hautalterung brauchen wir nur Übergangsweise bis wir das mit den Stammzellen endgültig durchgeboxt haben, da kommt mir ihre Seife natürlich recht gelegen.
Die Lappalie mit den Stammzellen ist ja sowieso ein Problem für sich. Da richten wir im ganzen Land Abtreibungskliniken ein, um eine ununterbrochene Zufuhr an frischem Erbgut zu gewährleisten, und dann dürfen wir die Früchte unserer Arbeit nicht einmal ernten, weil es „ethisch“ total „unmoralisch“ ist.
Zur Lösung dieses kleinen Problemchens sind wir auf jeden Fall dabei sogenannte
SOS-Embryonendörfer zu errichten und ich glaube auf diese Tour klappt es. Wenn es mit Kindern funktioniert, wieso nicht auch mit ihrer Vorstufe.

B.P.M.: Wie meinen sie das:„Wenn es mit Kindern funktioniert“?

Chef: Jaha, glauben sie in Kinderhustensaft ist wirklich Husten drin? Es ist ein super Geschäft, wir polieren unser öffentliches Image durch diese Kinderhilfsaktionen auf, doch eigentlich werden die lieben kleinen vernachlässigten Erdenbürger auf der Sozialschiene direkt in den Mucosolvan deportiert.(Lachen, dann Pause)
Sie schreiben ja schon wieder, nun zeigen Sie aber mal was Sie dort haben.(Geht auf B.P.M zu um ihm seiner Aufzeichnungen zu entledigen)

B.P.M.:(zurückweichend) Nein lassen sie das, Sie sind nicht mein Vater.

Chef: NANA wer wird sich denn gleich so anstellen. Geben sich schon her sie.....sie......


Noch vor Beendigung dieses Satzes entwickelte sich ein handfestes Handgemenge zwischen den Beiden, infolge dessen unser Reporter/Außendienstmitarbeiter die Flucht ergriff um seine Tarnung nicht auffliegen zu lassen.
Der Geistesgegenwart unseres geistreichen Ghostwriters haben wir es zu verdanken, dass eine weitere Schandtat auf dieser Welt zwar wie so viele Andere noch besteht, aber wie so viele andere nun kein Geheimnis mehr ist.

Unsere Leser können sich auf weiter ungeschönte, unangenehme, vorhautverätzende Enthüllungen einstellen, denn B.P.M. ist nicht zu stoppen, gerade sah ich ihn auf seinem Kickroller Richtung Frankreich eilen. Kawummkeule wird weiter berichten.
//Lobstar