Samstag, 28. November 2009

"Schavan fordert Wiedereinführung der Prügelstrafe"

Wie im schlechten Film kommt sich Bundesbildungsministerin Anette Schavan dieser Tage vor: Die deutschen Studenten sind auf den Barrikaden und fordern eine Revision der vom Bologna-Prozess durchgepaukten Bachelor- und Masterstudiengänge.

Kawummkeule im Doppelinterview mit Bundesfinanzminister und Rollstuhlfahrer Wolfgang Schäuble und Bundesbildungsministerin und Anstandswauwau Anette Schavan.

„Diese Dreikäsehoche sollen erst mal grün hinter den Ohren werden, bevor sie sich öffentlichzu Wort melden“ meint der ehemalige Bundesinnenminister Schäuble, der so seine Erfahrung mit Niederschlagen von zivilem Ungehorsam gesammelt hat. Wie wenige wissen ist Schäuble nicht nur Vater des Sonderkommandos ISG9 (Internet-Schutz-Gruppe 9), das im Zeitraum vom
1.1. 2006 bis 2009 sage und schreibe 100.000 potenzielle jugendliche Terroristen entlarvte
und unschädlich machte, sondern ebenfalls Verfechter des alten Prinzips „Ich rede nur,
wenn ich gefragt wurde“. Schäuble und Schavan sind da einer Meinung: „Mir wurde früher
auch nichts geschenkt, weder zu Hause, noch in der Schule“ so Schavan wörtlich. Wer kann
es der Bildungsministerin vor diesem Hintergrund noch verübeln, dass sie auch den Schülern und Studenten den Weg so schwer wie möglich machen möchte?

„Es kommen zwar weniger Leute zu einem gültigen Schulabschluss, aber diejenigen, die nach 12 Jahren Turbo-Abi und 3 Jahren Bachelorodyssee noch können, sind hervorragend als Hausmeister, Praktikant oder 1-Euro-Jobber geeignet. Wer das Glück hat, einen von den 3 Masterstudiengängen pro Jahrgang angehen zu können, ist sogar für Führungspositionen geeignet.“
Bedenken des SPD- Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel, die stark gestrafften und verschulten Bachelor-Studiengänge könnten dazu führen, dass nur noch Kinder wohlhabender Eltern ein Studium anfange würden, hält Schavan für Unfug. „Wenn jeder x-beliebige Arbeitersohn plötzlich Ingenieur werden will, wer soll dann in Deutschland die Arbeit machen?“ findet auch Wolfgang Schäuble.

Die Studentenproteste und Hörsaalbesetzungen, wie zum Beispiel in Osnabrück oder Leipzig sind für das konservative Duo der Höhepunkte einer „ Dreistigkeit, die nicht nur unangemessen, sondern in großem Maße anarchistisch und Verfassungswidrig ist“
In Schavans Augen sollten junge Leute, die in ihrem Leben noch nichts geleistet haben als einen Schulabschluss zu erlangen, so lange ruhig und still sein, bis sie von einer Autoritätsperson angesprochen werden. „ In der Hinsicht bin ich eine Anhängerin der alten Rohrstockvariante, erst schlagen, dann fragen“ lächelt die adrett gekleidete Dame. In dieser Hinsicht pflichtet ihr Schäuble bei und fügt hinzu, dass, was in der Schule an Schlägen versäumt wurde, dann nun ja endlich mit dem Gummiknüppel nachgeholt werden könnte, wenn die Proteste sich nicht von alleine erledigten.
//nager

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